Für den diesjährigen Deutschen Mobilitätspreis haben sich mindestens vier Mitglieder des gemeinnützigen Vereins Mitfahrverband e.V. beworben. Dies ist schon ein deutliches Zeichen, dass Fahrgemeinschaften eine stark zunehmende Bedeutung gewinnen. Mit rund 200 Einreichungen haben sich Unternehmen, Start-ups, Netzwerke, Initiativen aus den Bereichen Mobilität und Digitales sowie Kommunen und Verwaltungen um den diesjährigen Preis beworben, der am Donnerstag, 30. November 2023 in unterschiedlichen Kategorien vergeben wurde:
1 Mitglied - Mobilitätspreis := CONNECT Mobility GmbH 2 Mitglieder - Shortlist := " + goFLUX Mobility GmbH 3 Mitglieder - Longlist := " + Match Rider GmbH 4 Mitglieder - Bewerbung := " + Martin Hovekamp
Kategorie | Good Practice
- Shortlist: Regionale Fahrgemeinschaften als Integration im ÖPNV – am Beispiel Bonn
(goFLUX Mobility GmbH)
Kategorie | New Mobility
- Mobilitätspreis: uRyde (CONNECT Mobility GmbH)
- Longlist: Community Talks: Mobilität als Miteinander (Match Rider GmbH)
Kategorie | Digital Transformation & Data Driven Mobility
- Bewerbung: Mitfahrknopf – ein Assistenzsystem für Fahrgemeinschaften (Martin Hovekamp)
Regionale Fahrgemeinschaften als Integration im ÖPNV – am Beispiel Bonn
Ein ungewöhnliches Paar: Die „goFLUX“-Mitfahr-App verbindet den klassischen ÖPNV mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV), indem sie freie Sitze in Fahrgemeinschaften dem ÖPNV zur Verfügung stellt. Die ungenutzten Ressourcen des MIV sind immens: 70 Prozent der Menschen pendeln mit dem eigenen Pkw zur Arbeit, der Großteil davon allein. Andere Menschen mitzunehmen, ist jedoch effizient, nachhaltig und hilft, suburbane und ländliche Räume besser anzubinden. Die Mitfahr-App berechnet auf Basis von Google Maps die beste Route, bringt Fahrende und Mitfahrende automatisch zusammen und zeigt Live-Daten des ÖPNV an, um für die erste oder letzte Meile einen Umstieg auf Bus und Bahn zu ermöglichen. Alle, die ein ÖPNV-Abo-Ticket haben, können kostenfrei in Fahrgemeinschaften unterwegs sein.
https://goflux.de/oepnv-ergaenzung/
uRyde
Der Arbeitsplatz ist für viele Menschen ein zentraler Mobilitätspunkt. Das verheißt riesige Mobilitäts-Synergien – mit „uRyde“ können sie genutzt werden. Als eine der führenden Mobilitätsplattformen kombiniert „uRyde“ arbeitgeberübergreifendes Ridesharing, ÖPNV-Verbindungen, Werks- und Shuttlebusse, ein Lade- und Parking-Management sowie ein Mobilitätsbudget in einer einzigen Mobilitäts-App. „uRyde“ startete im Mai 2022 in der Metropolregion Nürnberg. Inzwischen sind mehr als 40 Unternehmen, darunter Siemens, adidas, Schaeffler und PUMA, aber auch Universitäten und Städte Teil der neuen nachhaltigen betrieblichen Mobilität. Mehr als 180.000 Menschen aus der Metropolregion haben Zugang zur App und sparen CO2 ein. Nun soll das Konzept in weiteren Regionen ausgerollt werden.
Community Talks: Mobilität als Miteinander
Für die Transformation der Mobilität im ländlichen Raum setzt das Unternehmen Match Rider auf seine eigens entwickelten Softwarelösungen für ehrenamtlich organisierte Verkehre wie Bürgerbusse, ergänzt um KI-gestützte Fahrgastprognosen sowie die eigene App für Fahrgemeinschaften, „MatchRiderGO Community“. Die Produkte werden im Rahmen der öffentlichen Gesprächsreihe „Community Talks“ entwickelt und eingeführt. Durch die Kombination von direkter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger mit innovativen technologischen Lösungen wird die Mobilität im ländlichen Raum nachhaltiger. Dabei werden Gemeinschaften vernetzt und die Lebensqualität in den jeweiligen Regionen wird drastisch gesteigert. Die Mobilität dient als Instrument zur Stärkung der Daseinsvorsorge und der sozialen Infrastruktur.
https://www.matchrider.de/zusammen/
Mitfahrknopf – ein Assistenzsystem für Fahrgemeinschaften (Martin Hovekamp)
Der intelligente Fahrgemeinschaftsassistent vermittelt und begleitet auf Wunsch automatisch Fahrgemeinschaften. Für die aktuelle Navigation und Sitzbelegung vermittelt der Mitfahrknopf potentiell passende Mitfahrer:innen entlang der momentanen Route. Mit Fahrtbeginn kann sich das Assistenzsystem automatisch aktivieren und kann jederzeit ganz oder teilweise deaktiviert werden. Die Mitnahmebereitschaft wird entsprechend den definierten Wünschen automatisch in ein anbieterneutrales Datennetzwerk synchronisiert. Dort werden gleichzeitig ankommende Mitfahrwünsche entlang der Route optimal zugeordnet und rechtzeitig an die Fahrer:in signalisiert, so dass es die Fahrer:in nicht abgelenkt.